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Checa: „Würde gern einen weiteren Spanier auf dem obersten Treppchen sehen"

Thursday, 11 December 2014 14:00 GMT

Carlos Checa, Superbike Weltmeister von 2011, sagt eine weitere spannende Saison voraus.

Ende 2012 hatte Carlos Checa seine Lederkombi an den berühmten Nagel gehangen. Seither genoss der Spanier seine Freizeit auf vielen Wegen. Der Superbike Weltmeister von 2011 hat die diesjährige Saison dennoch sehr genau verfolgt und freut sich auch jetzt schon auf das kommende Jahr und wie sich dann alles entwickeln wird - gerade mit den neuen Regeln, die ab dem ersten Rennen in Kraft treten.

Hat dir die WorldSBK Saison 2014 Spaß gemacht? Hast du erwartet, dass Sylvain Guintoli am Ende Weltmeister wird?
„Es war ein spannendes Saisonfinale. Ich glaube Sylvain hat einen großartigen Job gemacht, er hat über das Jahr hinweg immer wieder sein Talent gezeigt, hatte aber vor seinem Wechsel zu Aprilia nie die ‚große’ Chance, das zu zeigen. Er ist in Katar einfach perfekt gefahren und war hoch motiviert, er hat getan, was ein würdiger Champion tun musste.“

Was hast du nach deinem Karriere-Ende gemacht?
„Als ich aufgehört habe war ich mir nicht sicher, wie es werden würde. Mein letztes Jahr war sehr stressig und ich brauchte lange, um mich von meiner Verletzung zu erholen. Das hatte oberste Priorität, aber sobald ich wieder fit war, habe ich den Ultraleicht-Fliegerschein gemacht und bin auch ein bisschen verreist. Ich bin auch viel Fahrrad gefahren, denn das war prinzipiell der einzige Sport, den ich da machen konnte. Ich hoffe, dass ich diesen Winter wieder etwas Ski fahren werde können. Ich hatte gedacht, dass das Leben ohne Rennsport langweilig werden würde, aber das komplette Gegenteil ist der Fall. Im Moment freue ich mich, wenn ich die Rennen als Zuschauer sehe und ich bereue die Entscheidung nicht, dass ich das Leder an den Nagel gehangen hab.“

Du hattest 2012 mit der Panigale Schwierigkeiten. Was ist deine Meinung zur am Motorrad geleisteten Arbeit und den Verbesserungen seither?
„Ducati hat dieses Jahr einen unglaublichen Job bei der Entwicklung der Panigale gemacht. Ich weiß noch, dass 2012 das Hauptproblem die fehlende Leistung im Vergleich zu den anderen Maschinen war  wir haben auf den Geraden eine halbe Sekunde verloren. Dieses Jahr haben sie diese Power gefunden, aber es gibt noch Arbeit bei der Haltbarkeit der Reifen über die Renndistanz. Ich denke, dass wenn sie dieses Problem lösen, sie realistische Chancen auf den Titelkampf haben werden.“

Du warst der erste - und bisher einzige - Spanier, der einen WorldSBK Titel gewonnen hat. Zwei deiner Landsleute, Terol und Torres, kommen neu in die Superbike WM. Welche Chancen werden sie deiner Meinung nach haben?
„Terol und Torres sind zwei junge und sehr talentierte Fahrer und haben das Potenzial zu gewinnen. Sie müssen sich an die neue Meisterschaft, Motorräder, Reifen und die zwei Rennen gewöhnen. Im Moment sind die Kawasaki-Fahrer die Favoriten, aber wir müssen abwarten, wie sich Honda, Ducati und Aprilia schlagen werden. Sicher würde ich gern einen weiteren Spanier auf dem obersten Treppchen sehen.“

Hast du schon mal darüber nachgedacht, noch mal ein Comeback zu geben? Vielleicht mit einer Wildcard?
„Ich bin mir 100 Prozent sicher, dass ich nicht wieder in den Rennsport zurückkehren werde. Ich habe noch Spaß beim Motorradfahren, aber im Wettbewerb ist das eine ganz andere Sache, das braucht Einsatz. Wenn du es gewöhnt bist, an der Spitze der Rennen zu fahren, denkst du im Kopf, dass du das wieder schaffen kannst. Selbst wenn du dein bestes gibst, um so stark wie möglich zurückzukehren, bedeutet das nicht automatisch, dass das funktioniert.“